Einen Plan B als ArbeitnehmerIn zu haben bedeutet, frühzeitig über (Job) Alternativen nachzudenken für die Zeit, in der das, was ich jetzt tue eventuell nicht mehr geht.
In einer durch schnelle Wechsel und stetigen Wandel bestimmte Arbeitswelt, ist ein Arbeitsvertrag kein Bündnis fürs Leben mehr. Eine Kündigung kann Jede und Jeden treffen, unabhängig von Qualifikation, Alter, Position, und Dauer der Firmenzugehörigkeit. Eine Ausgangslage, die einen Plan B zu einem selbstverständlichen Bestandteil einer jeden Karriereplanung machen sollte.
Doch die Realität zeigt sich oftmals ganz anders.
Mache Menschen wirken wie erstarrt. Trotz schlechter Auftragslage, befristeter Arbeitsverträge oder drohender Kündigung verharren sie in der Situation anstatt sich über mögliche Alternativen Gedanken zu machen.
Angesichts des sich wandelnden Arbeitsmarktes herrscht nach wie vor eine große Verunsicherung. Viele Menschen haben noch nicht akzeptieren können, dass der sichere Arbeitsplatz vom Aussterben bedroht ist. Die dadurch entzogene Sicherheit ist ein großer Stressfaktor bestätigen befristet Beschäftigte. Bemerkenswert ist jedoch, dass diese Jobunsicherheit die befristet Beschäftigten weniger stresst als die unbefristet Beschäftigten. Die Angst den sichere Arbeitsplatz zu verlieren verbunden mit der fehlenden Erfahrung einen neuen Arbeitsplatz finden zu können stellt demnach ein noch höheres Stressrisiko da.
In den USA wechseln bereits heute die Menschen 6-8 Mal Ihre Tätigkeit. Fluch oder Segen? Die Antwort hängt von der Perspektive des Betrachters, der Betrachterin ab. Der eine sieht das Muss der permanenten Flexibilität, die andere sieht die Möglichkeit den einmal eingeschlagenen Weg wieder verlassen zu können.
Ein Plan B kann helfen schwierige Situationen zu meistern. Die Entwicklung eines Plan B verschafft Klarheit bezüglich des persönlichen Kompetenzprofils, der eigenen Leistungsmotivation und der aktuellen (Arbeits-)Marktsituation. Einen Plan B entwickeln heißt agieren anstatt reagieren.
Seit 2007 moderiert der Jurist Sascha Hingst beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Berliner Abendschau. Er findet vieles an seinem Job toll, kann man in der Samstagsausgabe (24/10/15) des Berliner Tagesspiegels lesen. Nebenbei arbeitet Hingst noch als Moderator von Veranstaltungen und als Medientrainer. Diese Nebenjobs macht er auch, heißt es weiter, weil er nicht ohne Plan B dastehen will, wenn ihn der Rundfunk irgendwann aussortieren sollte. Aktuell sorgt sich der Moderator zwar nicht, dennoch vertraut er seine berufliche Zukunft nicht nur einem Arbeitgeber an.
Wie sieht Ihr beruflicher Plan B aus?